Der Northeimer Seniorenrat appelliert nachdrücklich an Rat und Verwaltung der Stadt Northeim, sich intensiv für ein verbessertes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortschaften einzusetzen. Der Vorsitzende des Seniorenrates, Dr. Immo Lawaczeck, betonte während der jüngsten öffentlichen Zusammenkunft der Interessenvertretung älterer Menschen in Northeim, besonders für Alte müsse sich die gegenwärtige Situation zum Positiven ändern und verbessern lassen.
In einem einstimmig beschlossenen Antrag hält es der Seniorenrat für dringend erforderlich, den Personennahverkehr bedarfsgerecht umzugestalten. Das gilt sowohl für den Stadtbusverkehr als auch für die Regionalbusse des Zweckverbandes Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN).
Ist-Zustand des Northeimer Stadtbusangebotes
Seniorenratsherr Karl-Heinz Heere schilderte den Ist-Zustand des Northeimer Stadtbusangebotes, das er auf Teile der Kernstadt und auf fünf von 15 Ortschaften beschränkt sieht. Der Rest der Stadt werde nicht oder nur unzureichend bedient, was eine unerträgliche zwei-Klassen-Mobilitätsgesellschaft darstelle.
Auf Unverständnis im Seniorenrat stieß, dass die Ratsgremien in jüngster Vergangenheit über die Zukunft des Northeimer Stadtbusverkehrs beraten und entschieden haben, ohne die Ortsräte der Ortschaften an dieser für sie wichtigen Planung zu beteiligen. Seniorenratsherr Werner Hundertmark regte an, die Ortsräte sollten sich zusammenschließen und gemeinsame Anträge an Rat und Verwaltung stellen, sich mit der ÖPNV-Problematik auf den Ortschaften zu beschäftigen.
Bürgerbus
Der Seniorenrat diskutierte unter anderem die Möglichkeit, einen Bürgerbus einzusetzen, der von einem Verein und ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern gesteuert wird, spezielle Bedarfsbusse fahren zu lassen, um Fahrgäste gezielt zu Veranstaltungen zu bringen, Ruf- und Sammeltaxis zu schaffen oder einen sogenannten Lumpensammlerbus anzubieten, der späte Stadtbummler einsammelt und wohlbehalten in ihre Wohnquartiere bringt.
Stadtbusunternehmer Horst Weihrauch stellte zu den Überlegungen des Seniorenrates fest, alle vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung des Busangebotes gäbe es bereits irgendwo. Beim Bürgerbusprojekt sieht er das Problem, dass es immer wieder an fehlenden ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern scheitere. Für Northeim müsse zunächst die finanzielle Machbarkeit durchgerechnet werden.
Bewegungspark der Generationen
Das Thema Bewegungspark der Generationen, das seit fünf Jahren in Northeim diskutiert wird und im August 2017 vom Rat beschlossen wurde, befindet sich immer noch in der Planungsphase. Zunächst will die Stadtverwaltung Gespräche mit den Sponsoren AOK und Kreis-Sparkasse führen. Der Seniorenrat drängt im Interesse des älteren Northeimer Bevölkerungsanteils auf diesen Bewegungspark.