Im Stadtwald am Wieter östlich von Jägerslust und mit Blick ins Güntgenburger Tal bietet die Stadt Northeim jetzt Bestattungsmöglichkeiten unter Buchen, Lärchen, Douglasien, Eschen und Eichen unterschiedlicher Größe an.
Auf 2,7 Hektar Fläche kommt die Stadt der von der Politik und vom Arbeitskreis Friedhofskultur geäußerten Bitte nach einer breitgefächerten Bestattungsvielfalt in Northeim nach. Seit dem 1. September 2013 sind Bestattungen im neuen Ruhewald möglich. Die ersten Anmeldungen liegen der Northeimer Friedhofsverwaltung bereits vor. „Außerdem hatten wir schon weitere gezielte Nachfragen“, sagt Abteilungsleiter Hans-Jochen Boenisch. Die neue Bestattungsvariante solle keine Konkurrenz zum Friedhof sein. „Wir reagieren lediglich auf den Wunsch nicht weniger Menschen, die sich ihre letzte Ruhe in einem Wald wünschen“, sagt Boenisch.
Schilder am Wieter weisen den Weg zum Ruhewald. Vom Parkplatz aus können die Besucher_innen auf einem geschotterten Weg zur Ruhestätte unter den Bäumen gelangen. In einer kleinen Lichtung ist ein Andachtsplatz entstanden; mehrere Bänke werden in absehbarer Zeit zum Verweilen einladen. Auf einem in der Erde verankertem Eichen-Baumstumpf auf dem Platz kann die Urne stehen, wenn die letzten Worte gesprochen werden. Bestattungen sind montags bis sonnabends von 9 bis 14 Uhr möglich; betreten werden kann der Ruhewald jederzeit – ausschließlich zu Fuß, mit Kinderwagen oder mit Rollstuhl. Zwei sich kreuzende Waldwege erschließen die vier Begräbnisfelder im Wald.
An jedem der 251 durchnummerierten Bäume sind jeweils bis zu zwölf Bestattungen möglich. Es dürfen ausschließlich Bio-Urnen aus abbaubarem Material, wie Maisstärke, verwendet werden. Das Nutzungsrecht an einem Baum oder einer Grabstelle kann für die Dauer von 20 Jahren, 50 Jahren oder 99 Jahren erworben werden. „Bäume können bereits als Ruhestätte registriert, also erworben, werden, bevor der Todesfall eingetreten ist“, sagt Hans-Jochen Boenisch. Gestaffelt sind die Gebühren nach der Größe des Baumes und der jeweiligen Nutzungsdauer. Diese Gebühren sind der jeweils aktuellen Satzung zu entnehmen: Friedhofssatzung
Die Gebühren für einfache Ruhestätten im Ruhewald liegen unter denen auf dem Northeimer Friedhof. „Hier müssen ja auch nicht aufwändige Unterhaltungsmaßnahmen vorgenommen werden“, sagt Boenisch zur Begründung.
Einmal im Jahr wird der Förster durch den Wald am Bürgerholz gehen, um der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Ansonsten wird der Ruhewald so belassen, wie er ist.
Die Waldbestattung ist bewusst nicht anonym. Spätestens sechs Monate nach der Beerdigung muss die Ruhestätte am Baum im Ruhewald mit einer Namenstafel versehen sein; für diese sorgt einheitlich die Stadt Northeim. Vermerkt werden der Name des oder der Verstorbenen mit Geburts- und Sterbedatum. Im Ruhewald dürfen keine Blumengebinde oder Kränze an den Bäumen abgelegt werden. Auch Bepflanzungen jeder Art sind nicht erlaubt, Grabmale oder Gedenksteine nicht zulässig.
Weitere Informationen zum Ruhewald Bürgerholz und den dort möglichen Bestattungen gibt es unter der Telefonnummer 05551 966-492 bzw. -486 sowie per E-Mail unter Doering(at)Northeim.de oder ckuehne(at)northeim.de .
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