Christoph Kühne ist neuer Denkmalpfleger in Northeim

Die Stadt Northeim gibt der Denkmalpflege ein stärkeres Gewicht. Mit Christoph Kühne kümmert sich seit Juli ein eigener Denkmalpfleger im Stadtplanungsamt des Baudezernates um die Bau- und Bodendenkmale in Northeim und seinen Ortschaften.

Denkmalpfleger Christoph Kühne

Als Untere Denkmalschutzbehörde ist die Stadt Northeim für nahezu 670 historisch wertvolle Gebäude und Anlagen zuständig, an deren Erhaltung wegen ihrer besonderen geschichtlichen, baukünstlerischen oder städtebaulichen Bedeutung ein öffentliches Interesse besteht. „Besitzer von Denkmalen leisten mit dem Erhalt einen großen Beitrag für die Gesellschaft, indem sie unser kulturelles Erbe für nachfolgende Generationen bewahren“, sagt Kühne, „wir wollen ihnen dabei helfen“.

Stelle wieder aktiviert

Bislang war die Denkmalpflege in Northeim eine der Aufgaben der Bauaufsicht im Rathaus. Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Städtebauförderungsprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ hat die Stadtverwaltung dieses nun verändert und Kühnes Stelle wieder aktiviert, um die Eigentümer von Denkmalen noch besser beraten zu können. Zurzeit werden die Richtlinien für das Förderprogramm erarbeitet. Der Denkmalpfleger vertritt die Belange des Denkmalschutzes in allen Bau-, Plan- und Genehmigungsverfahren der Stadt Northeim.

Christoph Kühne versteht seine Aufgabe als Dienstleister, der für die Bürger in Fragen des Denkmalschutzes ansprechbar ist und die Eigentümer von Denkmalen auch bei diesen vor Ort berät, sie fachlich mit Ratschläge und Tipps unterstützt. „Ich sehe mich als Partner“, sagt der 37-Jährige. „Wir finden fast immer eine einvernehmliche Lösung.“ Beratungen und Genehmigungen nach dem niedersächsischen Denkmalschutzgesetz sind grundsätzlich gebührenfrei. Für Christoph Kühne beginnt die Kompromisssuche optimalerweise bereits vor der eigentlichen Antrag-Stellung durch die Besitzer. Denn der Denkmalpfleger steht Bauherren, Denkmaleigentümern und Architekten für fachliche Fragen und Gespräche zur Verfügung, kann beispielsweise Hinweise darauf geben, welche Farbsysteme heute verwendet werden sollten, um Fachwerk-Gebäude nach einem Neuanstrich weiterhin atmen zu lassen, und dass moderne denkmalgerechte Holzfenster heutzutage bei Schallschutz und Wärmeschutz den Kunststofffenstern in nichts nachstehen.

Kennt die Herausforderungen

Kühne lebt mit seiner Familie auf einem 1860 entstandenen Fachwerk-Bauernhof bei Uslar, kennt die Herausforderungen von Denkmal-Besitzern daher auch aus eigener Betroffenheit.

Regelmäßig tauscht sich Christoph Kühne nicht nur mit dem Landesamt für Denkmalpflege in Hannover aus, das zum Beispiel die Denkmalliste in Niedersachsen führt. Auch zu Fördermittelgebern kann der 37-Jährige den Kontakt herstellen, beispielsweise zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz, er schreibt außerdem die für Antragstellungen notwendigen Stellungnahmen. Mit den Kollegen in den Städten des Fachwerk-Fünfecks gibt es turnusmäßige Gespräche, steht doch Northeim vor ähnlichen Herausforderungen wie Einbeck, Duderstadt, Osterode oder Hann. Münden: Wie kann Leerstand in denkmalgeschützten Fachwerkhäusern nachhaltig begegnet werden? „Baudenkmale können nur durch eine angemessene Nutzung erhalten werden“, sagt der Denkmalpfleger aus Northeim. 

Christoph Kühne hat in Göttingen Geschichte und Archäologie studiert, anschließend in Frankfurt/Oder außerdem Denkmalpflege und in Kassel eine Fortbildung zum Energieberater für Baudenkmale absolviert. Nach einem Volontariat in Paderborn wurde er 2015 Kreisdenkmalpfleger in Waren an der Müritz. Rund drei Jahre lang kümmerte sich Kühne im Kreis Mecklenburgische Seenplatte, der zwei Mal so groß wie das Saarland und der größte Landkreis in Deutschland ist, um 28.000 Denkmale; darunter viele Schlösser, Guts- und Herrenhäuser. Dort hat er viele Erfahrungen sammeln können. Seit Juli arbeitet er sich im Northeimer Rathaus in die Strukturen der Fachwerkstadt ein.

Im Northeimer Rathaus ist Christoph Kühne erreichbar unter: Telefon 05551 / 966 311, E-Mail: <link mail sie hier für weitere>Klicken Sie hier um eine Mail zu schreibenkuehne@northeim.de