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9 Weiß-Birke
Betula pendula
Birkengewächse
einheimisch; Baum des Jahres 2000; gepflanzt ca. 1939
Das Besondere an diesem Baum ist sein Erscheinungsbild. Es zeigt, wie sich eine Weiß-Birke über Jahrzehnte entwickeln kann, wenn man ihr nicht mit Säge und Axt zu Leibe rückt.
Für über 200 Schmetterlingsarten bietet die Birke Futterplatz und Lebensraum. Auch das selten gewordene Birkwild und der Birkenzeisig haben eine Vorliebe für den Baum. Doch nicht nur sie: es gibt sicher kein Kind und keinen Erwachsenen, der nicht den Anblick der leuchtend weißen Birkenrinde kennt und ihn mag! Zu jeder Jahreszeit, besonders in der dunkleren, strahlt sie uns entgegen. Die weiße Farbe hat für die Birke eine besondere Bedeutung, denn als Baum freier Standorte ist sie einer intensiven Sonneneinstrahlung ausgesetzt, die eine hohe Oberflächentemperatur zur Folge hat. Dieser Gefahr begegnet die Birke mit dem weißen Farbstoff Betulin, der ständig an die Oberfläche gelangt und die Rinde wasserundurchlässig macht. Alte Rindenschichten lösen sich ringelartig vom Stamm, darunter kommen schneeweiße Rindenschichten zum Vorschein. Das führte zu dem deutschen Namen: Weißbirke. Die Bezeichnung "Hängebirke" hat mit ihrer Wuchsform zu tun, denn bei älteren Exemplaren hängen die Zweige weit herunter. Aus ihnen wurden und werden robuste, braune Kehrbesen hergestellt.
Bei dieser alten Weiß-Birke muss man hoch in die Krone schauen, um weißberindete Zweige zu sehen. Der grau-braune, wulstige Stamm und die dicken Äste weisen nur wenige weiße Rindenflecken auf.
Tipp: Auf dem Adolf-Hueg-Wall wurden gern jeweils drei Birken zusammen gepflanzt. Oft stehen jedoch nur noch zwei Bäume, weil einer gefällt werden musste.
Text und Fotos: Ingrid Müller