Vor diesem Hintergrund und den derzeit hohen Energiepreisen finde Sie hier einige Energiespar-Potenziale im Haushalt, welche im Alltag schnell übersehen werden können.
- Abschalten: Schalten Sie nicht genutzte Geräte, zum Beispiel Fernseher oder Konsolen vor dem Schlafengehen, komplett ab und nicht lediglich in den Standby-Modus. Dieser verbraucht immer noch Energie. Gibt es keinen Ausschalter, können Mehrfachstecker mit Kippschalter Abhilfe schaffen.
- Bildschirm schonen: Vermeiden Sie die Verwendung von Bildschirmschonern. Diese verbrauchen heutzutage nur noch unnötig Energie (teilweise mehr als im eingeschalteten Zustand). Bildschirmschoner waren in Zeiten von Röhrenbildschirmen sinnvoll, heute sind sie überflüssig.
- Abschalten: Schalten Sie auch das Licht in nicht genutzten Räumen ab. Die momentanen Sonnenstrahlen laden dazu ein, das natürliche Licht künstlichem vorzuziehen. Abschalten spart auch dann Energie, wenn Sie nur kurz einen Raum verlassen. Der Mythos, dass das Ein- und Ausschalten der Lampen mehr Strom verbraucht, ist längst widerlegt.
- Austauschen: LED-Leuchtmittel sind sparsamer als Energiesparlampen (und natürlich bedeutend sparsamer als Glühlampen). Tauschen Sie Ihre Leuchtmittel am besten nach und nach aus.
- Richtig lüften: Bei den derzeit kalten Temperaturen sollten Sie mehrmals täglich für wenige Minuten mit weit geöffnetem Fenster stoßlüften. Noch besser klappt der Luftaustausch mit Durchzug mit einer gegenüberliegenden Tür. Beim Lüften müssen Sie unbedingt die Heizung ausschalten. – Sonst entsteht eine Wärmebrücke, die einen Luftaustausch verhindert. Permanentes Kipplüften (mit eingeschalteter Heizung) hingegen ist nicht zu empfehlen, weil es nicht zum Luftaustausch im Raum beiträgt, sondern vielmehr im Winter kostbare Wärmeenergie ungenutzt nach draußen transportiert.
Energiesparen in der Küche
Unsere Küchen nutzen wir täglich meistens mehrfach. Bei den vielen technischen Geräten ergibt sich ein großes Einsparpotenzial:
- Deckel drauf: Nutzen Sie beim Kochen einen Deckel für den Topf – so geht die Wärmeenergie nicht an die Umgebung verloren, sondern erwärmt Ihre Speisen. Ohne Deckel verbrauchen Sie bis zu 30 Prozent mehr Energie. Mit Deckel geht das Kochen von Gemüse, Nudeln oder Kartoffeln auch gleich viel schneller.
- Passende Wahl: Wählen Sie eine Herdplatte, die so groß ist, wie der genutzte Topf. Nur so wird die Energie wirklich effizient genutzt. Schalten Sie den Herd schon kurz vor Ende der Kochzeit ab und nutzen Sie die Restwärme.
- Wasser kochen: Nur so viel Wasser im Wasserkocher erhitzen, wie Sie gerade brauchen. – Geht auch schneller.
- Abkühlen: Warme Speisen erst abkühlen lassen, bevor Sie diese in den Kühlschrank oder Tiefkühler stellen. Wenn Sie tiefgekühlte Produkte im Kühlschrank auftauen lassen, kann die entweichende Kälte andere Produkte im Kühlschrank (und nicht Ihre Küche) kühlen.
- Vorheizen: Den Backofen müssen Sie in der Regel nicht vorheizen. Bei Rezepten steht das Vorheizen dabei, weil jeder Backofen unterschiedlich lange braucht bis er warm ist. Die Backzeit für eine TK-Pizza beispielsweise kann nur für eine bestimmte Temperatur auf die Minute genau angegeben werden. Für die meisten Gerichte, zum Beispiel Aufläufe oder Kuchen, ist es aber unschädlich, sie schon in den kalten Ofen zu stellen und mit dem Backofen zusammen zu erwärmen. Dadurch verschwenden Sie aber nicht die Energie, die beim Aufheizen für nichts genutzt wird.
- Abtauen: Tauen Sie Ihren Tiefkühler regelmäßig ab, wenn dieser nicht über eine „No-Frost-Technik“ verfügt. Durch Eisschichten an den Wänden und Kühlelementen wird der Tiefkühler ineffizienter und verbraucht 15-45 % mehr Energie.
- Einstellung: Für Gefriergeräte ist -18°C die empfohlene Temperatur, für den Kühlschrank sind +7°C optimal. Jedes Grad weniger bedeutet mehr Energie. Eine Kühlung auf 6°C bedeutet gegenüber 7°C einen höheren Energieverbrauch von 6 %.
- Geschirrspülen: Moderne Geschirrspülgeräte (durchschnittlich 15 Liter pro Waschgang) benötigen in der Regel viel weniger Wasser als das Spülen von Hand (bei der gleichen Geschirrmenge durchschnittlich 46 Liter). Vermeiden Sie das Vorspülen des Geschirrs (mit warmen Wasser). Nutzen Sie lieber das Eco-Programm der Spülmaschine als Kurzprogramme. Kurzprogramme laufen schneller durch, weil mehr Wasser und höhere Temperaturen eingesetzt werden, das Öko-Programm spart mit niedrigeren Temperaturen und weniger Wasser aber Energie.
Energiesparen im Bad
Auch im Bad wird, insbesondere durch Warmwasser, täglich viel Energie verbraucht. Hier finden Sie einige Anregungen, wie im Bad Energie gespart werden kann:
- Händewaschen mit kaltem/lauwarmen Wasser und Seife ist ebenso hygienisch wie mit heißem Wasser. Sie sparen allerdings Energiekosten, welche für das Aufheizen des Warmwassers benötigt werden.
- Je kürzer Sie duschen, desto weniger Warmwasser benötigen Sie natürlich. Deswegen sollten Sie Duschen dem Baden vorziehen. Wenn Sie allerdings länger als 10 Minuten duschen, verbrauchen Sie im Durchschnitt so viel Wasser, wie eine Badewanne füllt. Wassersparbrausen können für kleines Geld helfen, den Wasserverbrauch zu reduzieren.
- Insbesondere der Föhn verbraucht im Bad viel Energie. Versuchen Sie, die eingeschaltete Zeit so weit wie möglich zu verkürzen.
- In der Regel muss die elektrische Zahnbürste nicht permanent bei Nicht-Nutzung an den Strom angeschlossen werden. Möglicherweise reicht es auch bei Ihrer Zahnbürste, diese einmal die Woche auf die Ladestation zu stellen?
- Auch beim Wäschewaschen können Sie Energie sparen, indem Sie mit kälteren Temperaturen und vollen Maschinen waschen. Leicht verschmutze Oberbekleidung werden mit den heutigen Waschmitteln auch bei 30°C oder sogar 20°C sauber. Zusätzlich schonen niedrigere Temperaturen Ihre Kleidung, sodass sie länger hält. Testen Sie das Ökowaschprogramm Ihrer Maschine. Dieses braucht zwar länger, verbraucht aber weniger Wasser und Energie.
- Trocknen Sie Ihre Wäsche, insbesondere in der kommenden wärmeren Jahreszeit, an der frischen Luft und nicht in einem Wäschetrockner, um Energie zu sparen.
Noch ein Hinweis: Die in diesem Monat thematisierten Energiespartipps für „Klimaschutz im Kleinen“ bewirken bei einmaliger Anwendung durch einzelne nicht viel. Dennoch haben sie insgesamt ein großes Einsparpotential, wenn sie von vielen Menschen tagtäglich ausgeführt werden. Hier liegt auch der Vorteil dieser Maßnahmen: Sie sind ohne großen Aufwand oder Investitionen in den Alltag zu integrieren.