Ortsporträt Lagershausen
1141 wird erstmalig "Lawardishusen" in einer Urkunde des Klosters St. Blasius in Northeim genannt. Waldhüter und Holzhauer nebst Lehnbauer der Immedinger hatten in Lagershausen ihre Wohnsitze. Den Edelherren in Imbshausen waren Herrendienste und Abgaben zu leisten.
1626 im Dreißigjährigen Krieg, während der Belagerung Northeims, hatte das Dorf schwer gelitten. 1685 waren nur noch 67 Einwohner vorhanden und sieben Wohnstellen waren wüst. 1691 begann der Aufbau des Dorfes.
1745 wurde die während des Dreißigjährigen Krieges verwüstete Kapelle von dem Freiherrn von Steinberg aus Imbshausen wegen Baufälligkeit abgerissen und wieder neu aufgebaut. Sein Wappen ist seither über der Eingangstür angebracht.
1779 waren wieder 2 ½ Meierhöfe vorhanden, die an 5 Lehensbauern verteilt waren. Erst mit dem Ablösungsgesetz von 1833 wurden die Lehenverhältnisse aufgehoben, so dass die Höfe freies Eigentum der Besitzer wurden.
1856 wurde neben der Kapelle als Fachwerkhaus ein neues Schulgebäude errichtet. Die erste Schule in Lagershausen entstand bereits 1650. 1785 erfolgte ein Neubau. Die Standorte der Gebäude sind nicht mehr bekannt.
1908 entstand eine zentrale Wasserversorgung für das Dorf, gespeist aus der Balkenhai-Quelle.
1938 hatte Lagershausen nur noch 180 Einwohner in 45 Haushaltungen. Ende Dezember 1890 hatte die Gemeinde noch 259 Bürger.
1945 stieg durch die Aufnahme von Vertriebenen des Zweiten Weltkrieges die Einwohnerzahl sprunghaft auf fast 500 an. Bald nach der Währungsreform setzte aber die große Abwanderung ein. Da Lagershausen nicht genügend Beschäftigungsmöglichkeiten bot, suchten sich viele der aus den Ostgebieten Hinzugekommenen eine Arbeitsstelle im Ruhrbergbau. Bis 1959 war die Einwohnerzahl auf 287 abgesunken.
1953 baute die Gemeinde eine Schule mit zwei Klassenräumen. Nach dem Krieg erwies sich die alte Schule aufgrund der vielen Flüchtlingsfamilien im Dorf als zu klein. Im Keller des Gebäudes waren Badezimmer und Duschen eingerichtet, die der Allgemeinheit zur Verfügung standen.
1960 entstand die erste Siedlung nordöstlich des alten Ortskerns unterhalb des Waldes mit 15 Wohngrundstücken und einem Aussiedlerhof.
1964 wurde südlich des Ortskerns hinter der Sägemühle und dem ehemaligen Mühlteich eine zweite Siedlung mit 21 Wohngrundstücken erschlossen. Beide Siedlungsgebiete tragen die Namen alter Flurbezeichnungen.
1973 wurde ein Kindergarten für die Dörfer Lagershausen, Denkershausen und Imbshausen in dem seit 1972 leer stehenden Schulgebäude eingerichtet. In den Räumen ist Platz für zwei Gruppen mit ca. 40 Kindern. In der Lehrerwohnung entstand ein Jugendraum. Der ehemalige Stall des Lehrers wurde zum Feuerwehrgebäude umgebaut.
1974 erfolgte im Rahmen der Gebietsreform die Eingemeindung zur Stadt Northeim.
1989 erfolgte die Kanalisation des Kernortes. Für die Siedlungen waren bereits Sammelkläranlagen vorhanden. Das Schmutzwasser wird mit einer Transportleitung zur städtischen Kläranlage geführt. Das Regenwasser wird in Gräben zum Auslauf des Denkershäuser Teiches geleitet. Für den Hochwasserschutz wird ein Rückhaltebecken gebaut. Die Straßen "Auf dem Plan" und "Ernst-Heinrich-Straße" werden im Rahmen dieser Baumaßnahmen ausgebaut.
1991 wird das Dorf durch eine Fernleitung an die städtische Wasserversorgung angeschlossen. Bevor es zu dieser Umstellung von der eigenen Quelle auf die zentrale Wasserversorgung kam, erfolgte ein jahrelanger Streit durch eine Bürgerinitiative mit der Stadt Northeim, der letztendlich vor Gericht verloren ging. Eine Zapfstelle aus der alten Quelle, die sogenannte Strulle, besteht noch in der Ernst-Heinrich-Straße.
1994 wird der Bebauungsplan für eine weitere Siedlung Richtung Mandelbeck beschlossen. Die Erschließung und Bebauung erfolgte in den folgenden Jahren.
1996 Aufgrund einer Gesetzesänderung können die Einwohner von Lagershausen erstmals einen Ortsrat wählen.
2000 wird die Denkershäuser Landstraße (K 408) ausgebaut. Die Straße erhält einen lang geforderten Bürgersteig.
2001 Lagershausen wird gemeinsam mit Denkershausen und Imbshausen in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. Der Dorferneuerungsplan wurde in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Arbeitskreis, einem Planungsbüro und der Stadtverwaltung aufgestellt und im Jahr 2003 genehmigt.
2004 als erste Maßnahme der Dorferneuerung werden zwei Buswartehäuschen errichtet.
2007 entsteht im Rahmen der Dorferneuerung der Dorfpavillon auf dem Kindergartengrundstück. Das Gebäude besteht aus einem Lagerraum für Spielgeräte des Kindergartens, einem Raum für einen Backofen sowie einer Sitzecke.
2008 wird die Mandelbecker Landstraße (K409) ausgebaut. Die Straße erhält großteils beidseitige Bürgersteige und die Bushaltestelle wird neu gestaltet. Das Kindergartengrundstück wird neu gestaltet. Die Einfahrt wird von der Mandelbecker Landstraße zu der Straße "Auf dem Plan" verlegt.