Ortsporträt Langenholtensen
Langenholtensen - ein Ort mit einer lebendigen Vergangenheit und Zukunft.
Wenn auch Johann Philipp Rüling 1779 schrieb: "Dieses Pfarrdorf ist eine halbe Stunde von Northeim an dem Reto- und Fachberge gelegen und im Jahre 836 vom Grafen Bruno erbaut worden," so trifft diese Beschreibung im Jahre 2001, was die Entfernung betrifft, nicht mehr zu.
Langenholtensen erstreckt sich von der B 248 aus Richtung Stadt kommend rechter Hand und liegt zur Zeit gegenüber anderen Ortschaften der Kernstadt am nächsten. Langenholtensen gehört seit der Gemeinde- und Gebietsreform im Jahre 1974 zu Northeim.
Seitdem der Historiker Johann Georg Leuckfeld zu Beginn des 18. Jahrhunderts den Urgroßvater König Heinrich den 1., Herzog Bruno von Sachsen, also Gründer von Brunstein und Langenholtensen, herausstellte, hat es niemand versäumt, der sich mit der Geschichte des Ortes befasst hat, auf diesen Umstand und das Jahr der Gründung - 836 - hinzuweisen.
Das bedeutet, dass Langenholtensen seit 2001 mittlerweile 1165 Jahre alt ist und dieses stolze Jubiläum in der Woche vom 9. bis 17. Juni als Dorffest gefeiert hat. Ein Findling, der während der Festwoche im Ort aufgestellt wurde, weist auf das Gründungsjahr 836 hin. Ein glaubhafter Beleg dafür hat sich leider bis heute nicht finden lassen. Dass jedoch der Ort Langenholtensen ein hohes Alter aufweist, steht außer Zweifel.
Der Ort Langenholtensen hatte verschiedene Namen wie Holtensen, Holzhausen und Langenholthusen. Bis ins 19. Jahrhundert waren noch zwei in Gebrauch, erst Holtensen und dann Langenholtensen.
Vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) standen in der Gemeinde 54 Häuser.
Im Jahre 1779 bestätigte Johann Rüling, dass in Langenholtensen 447 Einwohner in 67 Häusern gezählt wurden. Unter 24 Handwerkern waren 14 Leineweber. 53 Morgen wurden mit Flachs angebaut, dagegen 40 Morgen mit Kartoffeln und 28 Morgen mit Tabak. Die gesamte Feldmark umfasste damals 1448 Morgen urbares Land. Um 1900 wurden 54 Bauernhöfe mit 30 bis 90 Morgen Land gezählt.
Heute zählt Langenholtensen mit dem zum Ort gehörenden Brunstein ca. 2000 Einwohner. Trotz seines mit der Stadt Northeim 1974 getätigten Zusammenschlusses im Rahmen der Gemeinde- und Gebietsreform hat der Ort seine Eigenheit erhalten.
Dieses spiegelt sich heute noch in einem regen Vereinsleben wieder. Dazu findet jeder Bürger ein breites Betätigungsfeld. 15 Vereine, ohne Parteiverbände, Realverbände und Genossenschaften, existieren in Langenholtensen und betreiben intensive Vereinsarbeit.
Auch die politischen Gremien der Ortschaft haben die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt.
Die Gemeinde Langenholtensen gehörte Mitte der fünfziger Jahre zu den ersten im Kreisgebiet, die sich dem Schulproblem widmeten. Es wurde eine moderne Schule gebaut, die heute noch als Grundschule für Langenholtensen und die Norddörfer Denkershausen, Lagershausen, Imbshausen und Wiebrechtshausen dient.
Die Ortschaft war bei der Eingemeindung bis auf einen geringen Rest voll kanalisiert und besaß ein gut ausgebautes Straßen- und Wassernetz (Faktoren, die dem Bürger im Vergleich zur heutigen Zeit relativ wenig Mittel abverlangten!). Als größeres Objekt sollte der Bau der Friedhofskapelle nicht unerwähnt bleiben, genauso die rege Bautätigkeit. So wurden das Siedlungsgebiet "Pascheburgring" und das Baugebiet "Am Leimkebach" erschlossen. Nach der Eingemeindung setzt nun der Rat der Stadt Northeim die Prioritäten. So konnte 1982 ein lang gehegter Wunsch der Ortschaft mit der Einweihung der Schulturnhalle in Erfüllung gehen.
Ihr folgte 1992 die Schaffung des Sportplatzes in unmittelbarer Nähe der Grundschule und Schulturnhalle. Als Konsequenz des Ratsbeschlusses der Stadt Northeim von 1994 über die Schulraumbedarfsplanung, dass die Schüler der Norddörfer weiterhin die Grundschule in Langenholtensen zu besuchen haben, musste der Kindergarten wegen steigender Schülerzahl die Nutzung eines Raumes der Grundschule aufgeben. So bekam die Ortschaft 1996 einen Zwei Gruppen- Kindergarten. Auch zur Zeit findet in der Ortschaft eine rege Bautätigkeit statt.
Nachdem Mitte der 90er Jahre der "Heimchenberg" bebaut war, konnten die Planungen für die Erschließung des Baugebietes am Denkershäuser Weg und Galgenberg weiter betrieben werden. So konnte bereits im Herbst 1999 mit dem Bauen am Denkershäuser Weg und im Sommer 2000 am Galgenberg begonnen werden. Ein weiterer Bebauungsplan "Am Dünenanger Nr. 1" ist auf den neuesten Stand gebracht worden und damit eine beidseitige Bebauung der Blumenstraße erreicht worden.
Das Baugebiet am Denkershäuser Weg war innerhalb von vier Jahren voll bebaut und endausgebaut. Im Jahr 2006 wurde das Gebiet "südlich des Denkershäuser Weges" als Bauland ausgewiesen.
Durch die Bemühungen des Ortsrates wurde die Ortschaft 2010 in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. Damit stehen Möglichkeiten zur Gestaltung einer guten Weiterentwicklung offen.
So wird Langenholtensen auch in Zukunft lebendig bleiben - eine Ortschaft, in der es sich leben lässt!