Kläranlage Northeim hat drei neue „Schnecken“

Die alten „Schnecken“ in der Northeimer Kläranlage waren in die Jahre gekommen. Vor ein paar Tagen wurden jetzt drei neue „Schnecken“ geliefert und eingebaut.

Das neue Schneckenhebewerk: Die Funktionsweise des Schneckenpumpwerks beruht auf der Archimedischen Schraube, einem sehr alten Prinzip. Schneckenpumpwerke sind gegenüber anderen Pumpenarten besonders robust, können Grobstoffe unproblematisch fördern und sind wartungsarm.

Wie man auf dem Bild sehen kann, werden nicht alle Feststoffe nach oben gefördert, sodass sich viel Material auf den Schneckenrändern absetzt. Dies führt zu Störungen im Betrieb und verursacht unnötige Kosten.

Die alte Schnecke: Zu sehen der Verschleiß und die Ablagerungen.

Einbau der Schnecken

alle Fotos: Sven Friedrichs


Das Funktionsprinzip der neuen Schnecken ist dabei gleich geblieben. Ein Schneckenhebewerk dient dazu, aus dem gesamten Stadtgebiet das anfallende Schmutzwasser, auf ein höheres Niveau zu heben, um es anschließend im Freigefälle (ohne weiteres Pumpen) durch die verschiedenen Reinigungsstufen der Kläranlage fließen zu lassen. Verbaut wurde eine Schnecke für Regenwetter und zwei für Trockenwetter mit unterschiedlichen Förderleistungen.
 
Die Förderleistung der alten Schnecken hatte stark nachgelassen. So war nur noch ca. die Hälfte der Förderleistung möglich. Das Schneckenhebewerk an der Ostseite war Baujahr 1962 (Schnecke 1-3) und die Schnecken an der Westseite Baujahr 1975 (Schnecke 4+5).
 
Die neuen Schnecken werden in Zukunft mit Frequenzumformern (in der Förderleistung variabel betrieben) und nach der Zulaufmenge gesteuert. Hierdurch wird eine gleichmäßige hydraulische Belastung der Kläranlage erreicht.
Durch den Ersatz werden vor allem Energiekosten eingespart. Weiterhin entfällt die Wartung sowie die Instandhaltung eines Gebäudes, das nun nicht mehr benötigt wird.
Die Kosten für Bau-, Maschinen - und Elektrotechnik belaufen sich auf ca. 2,6 Millionen Euro Brutto.
 
Im Zuge der Baumaßnahme werden auch das Zulaufbauwerk (Pumpensumpf) sowie das Zulaufgerinne zur Rechenanlage ebenfalls aus dem Baujahr 1975 und einige weitere Leitungen erneuert.