- Entdecken und Erleben
- 30 Jahre - 30 Bäume
- ANHALTEPUNKTE: Eine Gedankenwanderung durch Northeim
- Berühmte Northeimer
- Freizeit / Sport
- Impressionen
- Museum / Münzfund
- Natur-Freunde
- Northeim für Aktiv-Genießer
- Northeim für Geschichts-Hungrige
- Northeim für Wasser-Freunde
- Radrouten Northeim
- Rings um Northeim
- Stadtführungen
- Stadtgeschichte
- Stadtrundgang
- Webcam
- Museum, Stadthalle, Bürgersaal, Waldbühne
- Sehenswertes
- Service und Kontakt
- Stadtplan, Anreise, Parken
- Übernachten
- Veranstaltungskalender
28 Europäische Lärche
Larix decidua
Kieferngewächse
einheimisch; Baum des Jahres 2012
Das Besondere an diesem Baum ist seine beeindruckende Höhe.
„Welcher einheimische Nadelbaum verliert im Herbst als einziger seine Nadeln?“ Klarer Fall: Das ist die Lärche. Dieser unverwechselbare Nadelbaum hat zweimal im Jahr seinen großen Auftritt: im Frühjahr, wenn die frischen Nadeln die Baumkrone in ein helles, leuchtendes Grün tauchen, und im Herbst, wenn sich die Nadeln strahlend gelb verfärben und somit den „Goldenen Oktober“ einläuten. Während der übrigen Zeit bilden die Lärchen eher den Hintergrund eines Mischwaldes, zumal ihr Anteil dort nur knapp 3% beträgt.
Warum gerade die Lärchen sich von ihren Nadeln trennen, ist nicht endgültig geklärt. Es liegt wahrscheinlich daran, dass die Nadeln relativ weich sind und einen geringen Verdunstungsschutz haben, was die Abgabe von Wasserdampf erleichtert. Bei Minusgraden im Winter wären die Wurzeln nicht in der Lage, ausreichend Wasser aus dem Boden nachzuliefern, was zum Vertrocknen der Pflanze führen würde. Um das zu verhindern, werden die Nadeln abgeworfen, allerdings erst dann, wenn das wertvolle Blattgrün (Chlorophyll) abgebaut und im Stamm gespeichert wurde. Dann kommen die gelben Farbstoffe zum Vorschein - mit der bekannten gold-gelben Fernwirkung.
Ursprünglich ist die Europäische Lärche in den Zentralalpen zuhause, wo sie bei 1000 – 2000m Höhe die Baumgrenze bildet. Kleinere Vorkommen gibt es in den östlichen Sudeten, der Tatra sowie in Polen. Durch Anpflanzungen seit dem 16. Jahrhundert ist sie heute über ganz Mitteleuropa bis nach Norwegen und Schottland vertreten.
Von allen einheimischen Nadelbäumen liefert die Lärche das härteste und dauerhafteste Holz. Mit einem Harzgehalt von ca. 3% erweist es sich als wetterfest und daher unübertroffen im Boots-, Brücken-, Haus-, Gruben und Erdbau. Eisenbahnschwellen, Zaunpfähle, Fensterrahmen, Außentüren, Treppenstufen, Sitzbänke und Fußböden aus Lärchenholz überdauern viele Jahre ohne zusätzliche Imprägnierung.
Das Harz, auch Terpentin genannt, bildet sich auf natürliche Weise in den Furchen der Rinde. Lange Zeit wurde es zur Behandlung von Husten sowie zur Desinfektion der Atemwege verwendet, vor allem in der gereinigten Form des Terpentinöls.
Auf einem Lärchenbaum gehen das männliche und das weibliche Geschlecht getrennte Wege. In den männlichen Blütenständen reifen schwefelgelbe Pollenkörner heran, die der Wind zu den lebhaft dunkelrot gefärbten weiblichen Blütenständen trägt. Nach erfolgter Bestäubung und Befruchtung entwickeln sich aus den weiblichen Blüten drei bis vier Zentimeter lange Zapfen. Diese bestehen aus zuerst roten und dann braunen Schuppen. In der Achsel eines jeden Zapfens befinden sich zwei ovale, geflügelte Samen, die durch den Wind verbreitet werden. Wie es sich für eine Pionierbaumart gehört, besiedeln die jungen Pflanzen rasch neue Lebensräume. Wenn sie ausreichend Licht bekommen, bilden sie größere Bestände mit einer heiteren Ausstrahlung – ganz im Gegensatz zum dunklen Fichtenforst.
Text und Fotos: Ingrid Müller